Wenn Sie irgendwo die ultimative Grenzerfahrung erleben können, dann im Zwillingsdorf Dinxperlo (NL) – Suderwick (D), von den Einheimischen auch Dinxperwick genannt.
Die Landesgrenze verläuft entlang des Bordsteins der Grenzstraße quer durch die beiden Dörfer. Diese Grenze hat das Leben auf beiden Seiten stark beeinflusst.
Logisch, dass hier viele aufregende, aber auch tragische Ereignisse stattgefunden haben.
Die Grenze ist schon sehr alt. Grenzsteine wurden jedoch erst 1766 gesetzt.
Von 1816 bis 1993 ist die Landesgrenze auch eine Zollgrenze. Auf einmal gibt es Grenzkontrollbeamte, „Kommiesen“ genannt, und die Bewohner sehen sich zunehmend mit allen Arten von Vorschriften und Kontrollen belästigt.
Aber es wird auch Geld mit dem Schmuggelhandel verdient.
Das Grensland Museum, das in einem sehenswerten Gebäude aus dem 18. Jahrhundert untergebracht ist, erzählt den Besuchern Geschichten über das Leben an der Grenze.
Erleben Sie die Entstehung dieser Grenze, die Arbeit der Zöllner, die enormen Auswirkungen der Weltkriege, den Handel an und mit der Grenze wie auch die derzeitige Zusammenarbeit zwischen den beiden Dörfern.
Die Sammlung besteht aus authentischem Material wie: Dokumente, Fotografien, Uniformen, Zollgerätschaften, Schmuggelwaren, beschlagnahmten Gütern und Waffen, Schmugglertricks und aufgezeichneten Geschichten. Alle Gegenstände werden in neuen, beleuchteten Vitrinen gezeigt.
Das Grenslandmuseum präsentiert auch thematische Wechselausstellungen und bietet Führungen an.
Die Dauerausstellung wurde erneuert
Anfang 2022 wurde die Dauerausstellung um 11 große farbige Paneele erweitert, die die einzigartige Geschichte des durch die Orte Suderwick und Dinxperlo führenden Grenzabschnitts in Wort und Bild beleuchten. Die “Geschichte der Grenze” zeigt, dass Entscheidungen, die in weit entfernt liegenden Hauptstädten getroffen werden, großen Einfluss auf das tägliche Leben der Grenzbewohner haben.
Darüber hinaus werden jetzt auch Exponate aus dem deutschen Zollwesen gezeigt, die durch den deutschen Zollbeamten Hoymann zusammengetragen wurden. Eine neue Schautafel erzählt die wechselvolle Geschichte des Gebäudes Markt 3, in dem sich das Grenslandmuseum befindet. Es befindet sich im Eigang.
In der „Rijkskamer“ ist dieses Jahr eine außergewöhnliche Ausstellung zu sehen: „Warum stand eine Bank am Kreisverkehr „Lindeboom?“
Vor 80 Jahren wurden bei Razzien mehr als 52.000 Männer in Rotterdam und Schiedam durch die Nazis verhaftet. Einige hundert von ihnen mussten in unserer Gegend Zwangsarbeit verrichten. Den kalten Winter 1944/45 verbrachten sie in Arbeitslagern und mussten Verteidigungsanlagen errichten. Berüchtigt war das Arbeitslager Rees.