Grenslandmuseum hat einen Rijks-Raum
DINXPERLO – Der Name wird schon seit einiger Zeit verwendet, doch seit Samstag, den 20. Mai 20232, ist er offiziell. Der Raum für die wechselnden Ausstellungen heißt „Rijkskamer“ (Rijks-Raum) und ist nach einem ehemaligen Bewohner des Hauses, in dem das Museum seinen Sitz hat, Theo Rijks, benannt.
In ihrer Begrüßungsrede begründete die Vorsitzende des Grenslandmuseums, Marijke Verschoor-Boele, die Wahl dieses Namens: „Theo Rijks hat nach dem Zweiten Weltkrieg viel getan, um die Grenzen zu überwinden: ‚Wir vergessen nicht, doch wir vergeben‘. Für Theo Rijks war die Zusammenarbeit mit Suderwick sehr wichtig, und das passt zu unserem Museum. Das Thema unseres Museums ist die Grenze und es erzählt Geschichten von dieser Grenze. Wir möchten die Aufmerksamkeit auf Theo Rijks als ehemaligen Bewohner dieses Hauses und als Vorreiter beim Überwinden von Grenzen lenken. Im Eingangsbereich des Museums befindet sich seit einigen Monaten eine Informationstafel zur Geschichte des Hauses sowie eine Vitrine mit Waren, die im Laden der Familie Rijks verkauft wurden.“
In Anwesenheit von Mitgliedern der Familie Rijks, einiger geladener Gäste sowie ehrenamtlicher Mitarbeiter des Museums, las Robert-Jan Rijks eine Geschichte im Dinxperloer Dialekt aus der Geschichtensammlung „Kleine Banditen“ vor. Diese Geschichten wurden von Theo Rijks geschrieben und in „De Band“ veröffentlicht.
Sohn Theo erzählte anschließend von seiner Jugend. Er wurde im heutigen Grenslandmuseum geboren: „Ich war wohl dabei, aber so weit reicht meine Erinnerung nicht zurück“, schmunzelte er. An seinen Großvater und seine Großmutter, die unten wohnten, erinnere er sich wohl und an den Laden, in dem sich heute der Eingang zum Museum befindet. „Immer wenn die Klingel läutete, zog meine Mutter die Schürze aus und ging nach unten. Der Laden war eine Art „Tante-Emma-Laden“. Wir haben alles verkauft. Jetzt, wo ich hier stehe, kommen alle möglichen Erinnerungen hoch. Schöne Erinnerungen, aber auch weniger schöne. Zu den letzteren gehört die Erinnerung an die Toilette auf der Tenne: Im Winter war es dort eiskalt, und im Sommer wimmelte es von den Fliegen.“
Die Reaktionen des Publikums auf diese Äußerung deuteten darauf hin, dass die Zustände vielen Anwesenden bekannt vorkamen.
Nach Enthüllung des Schildes „Rijkskamer“ durch Rijks-Sohn Theo und Rijks-Neffen Bertus folgte ein Toast auf einen besonderen Mann, der viel für Dinxperlo bedeutet hat.
Foto’s: Frank Vinkenvleugel